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Peyronie-Krankheit und Erektionsstörungen

Lena Achen

Verfasst am: 28.12.2019 11:31

Zuletzt aktualisiert am: 28.12.2019 11:31

Lesedauer: 7 min.

Erektionsstörungen (Impotenz, erektile Dysfunktion oder kurz ED) können aus verschiedenen Gründen auftreten. Manchmal können Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck oder ein hoher Cholesterinspiegel die Ursache sein. In anderen Fällen kann die ED das Ergebnis einer psychischen Erkrankung wie Angstzustände, Stress oder Depressionen sein.

Mehr über die Ursachen der erektilen Dysfunktion gibt es im anderen Beitrag unseres Blogs.

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Eine mögliche Ursache der ED, die nicht oft erwähnt wird, ist die Peyronie-Krankheit - eine Störung des Bindegewebes, die zum Wachstum vom Narbengewebe im Penis führt. Dieses Narbengewebe kann zu einer auffallenden Verkrümmung des Gliedes führen, so dass sich der erigierte Penis oft sehr stark nach oben oder nach unten biegt, was zu Unbehagen und erektiler Dysfunktion führt.

In den meisten Fällen können Sie trotz Peyronie-Krankheit Sex haben. Es kann jedoch zu erektiler Dysfunktion, Unbehagen beim Sex und erheblichen Auswirkungen auf Ihr persönliches Selbstvertrauen in Bezug auf sexuelle Aktivitäten führen.

Glücklicherweise gibt es Behandlungsmöglichkeiten für die Peyronie-Krankheit. In diesem Leitfaden werden wir untersuchen, wie oft die Peyronie-Krankheit auftritt, welchen Zusammenhang sie mit Erektionsstörungen haben kann und welche Behandlungsoptionen für Männer mit der Peyronie-Krankheit zur Verfügung stehen.

Was sind die Auswirkungen der Peyronie-Krankheit?

Die Peyronie-Krankheit ist das Wachstum der fibrösen Plaque, einer Form von Narbengewebe, im Gewebe des Penis. Die Plaque, die sich in der derben, faserreichen Bindegewebsschicht (Tunica albuginea), welche die Schwellkörper umgibt, entwickelt hat, kann die Form des Penis verändern, was zu einer merklichen Verkrümmung führt, wenn der Penis erigiert ist.

Schätzungsweise sind etwa 10% der Männer von der Peyronie-Krankheit betroffen, obwohl der Schweregrad der Störung unterschiedlich sein kann. Die Peyronie-Krankheit tritt in der Regel mit zunehmendem Alter häufiger auf. Ältere Männer sind häufiger betroffen als jüngere.

Einer Studie zufolge tritt die Peyronie-Krankheit am häufigsten bei Männern auf, die zwischen 40 und 50 Jahre alt sind. Tatsächlich leiden nur etwa 8% der Männer unter 40 Jahren an der Peyronie-Krankheit.

Die Peyronie-Krankheit hat verschiedene Auswirkungen. Erstens, die Krümmung des Penis kann sowohl die körperliche als auch die psychische Seite des Sex beeinflussen, von unangenehmen Empfindungen beim Sex bis zu einem Vertrauensverlust oder einer Zunahme der Angstsymptome während der sexuellen Aktivität.

Die psychologischen Auswirkungen der Peyronie-Krankheit können das männliche Sexualverhalten erheblich beeinflussen. Untersuchungen haben ergeben, dass viele von der Peyronie-Krankheit betroffene Männer ein gewisses Maß an Besorgnis über ihr sexuelles Selbstvertrauen und ihr körperliches Erscheinungsbild zeigen.

Was verursacht die Peyronie-Krankheit?

Zwar sind sich die Forscher der Ursache der Peyronie-Krankheit nicht ganz sicher, doch die neuesten Forschungsergebnisse zeigen, dass dies wahrscheinlich auf eine Verletzung des Penisgewebes zurückzuführen ist.

Verletzungen, die beim Sex oder bei körperlichen Aktivitäten auftreten können, können zu inneren Blutungen im Gewebe des Penis führen. Im Laufe der Zeit kann es zur Entwicklung des Narbengewebes führen, was zur Verkrümmung oder Biegung des Penis weiter führt.

Einige Experten glauben auch, dass die Peyronie-Krankheit möglicherweise durch eine Autoimmunerkrankung verursacht wird, die das menschliche Immunsystem dazu veranlasst, Zellen und Organe wie das Gewebe des Penis Tunica albuginea anzugreifen.

Zu den häufigsten Risikofaktoren für die Peyronie-Krankheit zählen harter Sex, der zu einer Schädigung des Penisgewebes führt, sowie das Altern. Es wird auch angenommen, dass Männer mit einer familiären Vorgeschichte der Peyronie-Krankheit ein höheres Risiko für die Entwicklung dieser Störung haben.

Haben Sie Peyronie-Krankheit?

Es ist völlig normal, dass Ihr Penis eine gewisse Krümmung aufweist. Kein erigierter Penis ist zu 100% gleichmäßig und symmetrisch. Aus diesem Grund ist es bei Männern durchaus üblich, die normale angeborene Penisverkrümmung mit der Peyronie-Krankheit zu verwechseln.

Wenn Sie jedoch eine merkliche Biegung des erigierten Penis haben, sollten Sie mit Ihrem Arzt über die Möglichkeit der Peyronie-Krankheit sprechen.

Die meisten Urologen können die Peyronie-Krankheit durch eine Kombination aus körperlicher Untersuchung und Technologie wie Röntgen oder Ultraschall erkennen, die das Vorhandensein vom Narbengewebe im Penis aufdecken kann.

Es ist wichtig zu wissen, dass die Peyronie-Krankheit nicht immer dauerhaft ist. Es gibt sowohl chirurgische als auch nicht-chirurgische Behandlungsoptionen, die von oralen Medikamenten und Injektionen bis hin zu körperlichen Übungen zur Verringerung des Aufbaus des Narbengewebes reichen.

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Zusammenhang zwischen Peyronie-Krankheit und Erektionsstörungen

Manchmal kann die Peyronie-Krankheit erschweren, eine Erektion zu erlangen und aufrechtzuerhalten. Es kann auch Stress und Angst verursachen - zwei häufige psychologische Ursachen für erektile Dysfunktion bei Männern.

Aus diesem Grund tritt die ED besonders häufig bei Männern mit Peyronie-Krankheit auf. Tatsächlich besagen Daten der Association of Peyronie’s Disease Advocates (APDA), dass ungefähr zwei Drittel der Männer mit Peyronie-Krankheit auch eine gewisse Erektionsstörung haben.

Potenzmittel wie Sildenafil, Tadalafil, Vardenafil und Avanafil können die Peyronie-Krankheit zwar nicht selbst behandeln, sie können jedoch häufig zur Behandlung der Erektionsstörungen wegen Peyronie-Krankheit verwendet werden.

Diese Medikamente verbessern die Durchblutung des Weichgewebes des Penis und erleichtern die Entwicklung und Aufrechterhaltung einer Erektion.

Da die Peyronie-Krankheit jedoch als körperliche Abnormalität des Penis angesehen wird, sollten Sie zuerst mit Ihrem Arzt sprechen, bevor Sie über die Einnahme von Medikamenten zur Behandlung von Erektionsstörungen nachdenken.

Aktuelle Behandlungensoptionen für Peyronie Krankheit

Derzeit gibt es viele chirurgische und nicht-chirurgische Verfahren zur Behandlung der Peyronie-Krankheit. Die am weitesten verbreitete Behandlung ist Clostridium hystolyticum, das in den USA als Xiaflex verkauft wird.

Clostridium hystolyticum ist eine Bakterienart, die den Abbau des Bindemuskelgewebes verursacht. Wenn Clostridium hystolyticum (oder Xiaflex) ins Narbengewebe injiziert wird, kann es das Narbengewebe schwächen und in Kombination mit Dehnung die durch die Peyronie-Krankheit verursachte Verkrümmung verringern.

Derzeit ist Xiaflex das einzige von der FDA zugelassene Medikament, das speziell für die Behandlung der Peyronie-Krankheit entwickelt wurde.

Eine weitere von Ärzten häufig empfohlene Option ist Vitamin E. Es soll die Entwicklung der Peyronie-Krankheit verzögern. Derzeit werden mehrere andere Behandlungen klinisch getestet, obwohl derzeit keine davon zugelassen ist.

In schweren Fällen kann die Peyronie-Krankheit operativ behandelt werden. Die Operation, die als "Nesbit-Operation" bezeichnet wird, weist eine hohe Erfolgsquote auf und wird in der Regel als die letzte Option für Fälle verwendet, die durch Medikamente und Dehnübungen nicht gelöst werden können.

Schließlich können einige Änderungen Ihres Lebensstils möglicherweise die Auswirkungen der Peyronie-Krankheit verbessern. Wenn Sie mit dem Rauchen aufhören, weniger Alkohol konsumieren und mehr Sport treiben, können Sie das Risiko der Erektionsstörungen wegen Peyronie-Krankheit verringern.


Einzelnachweise

  1. Penile Curvature (Peyronie's Disease). August 2019. National Institute of Diabetes and Digestive and Kidney Diseases (NIDDK). Abrufbar unter https://www.niddk.nih.gov/health-information/urologic-diseases/penile-curvature-peyronies-disease
  2. A Tefekli, E Kandirali, H Erol, T Alp, T Köksal and A Kadi. Peyronie's disease in men under age 40: characteristics and outcome. nternational Journal of Impotence Research (2001) 13, 18-23.
  3. Rose Hartzell. Psychosexual Symptoms and Treatment of Peyronie's Disease Within a Collaborative Care Model. Sex Med. 2014 Dec; 2(4): 168–177.
  4. Association of Peyronie’s Disease Advocates. Abrufbar unter https://www.peyroniesassociation.org/
  5. Rolle L, Tamagnone A, Timpano M, Destefanis P, Fiori C, Ceruti C, Fontana D. The Nesbit operation for penile curvature: an easy and effective technical modification. J Urol. 2005 Jan;173(1):171-3; discussion 173-4.

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